Die Apostille ist eine im internationalen Urkundenverkehr gebräuchliche Beglaubigungsform. Sie kann bei manchen Übersetzungsunternehmen als Zusatzleistung zur Übersetzung in Anspruch genommen werden.
Die Haager Konferenz für Internationales Privatrecht ist der Entstehungsort der Apostille. Sie gilt nicht weltweit, sondern nur zwischen den aktuell 105 Staaten, die auf der Konferenz das multilaterale Abkommen unterzeichnet haben.
Was hat die Apostille mit dem Apostel zu tun?
Noch ist eine Apostille in Form eines Stempels anzubringen, dessen Seitenlängen mindestens 9 Zentimeter messen. Die in der Apostille enthaltenen Informationen können in der Amtssprache der ausstellenden Behörde verfasst sein; die Überschrift muss jedoch zwingend „Apostille (Convention de La Haye du 5 octobre 1961)“ lauten.
Derzeit wird eine elektronische Apostille entwickelt, die ein Online-Register verwendet. Mit diesem kann zu jeder Zeit und an jedem Ort die Rechtmäßigkeit einer Apostille überprüft werden.
In der Schweiz, Österreich und Deutschland stellen Verwaltungsorgane die Apostille aus. In den beiden letztgenannten Ländern sind in bestimmten Fällen auch Gerichte für die Ausstellung einer Apostille zuständig.
Doch woher kommt das Wort Apostille überhaupt? Eine eindeutige Antwort liefert die sprachwissenschaftliche Literatur leider nicht.
Eine Theorie führt Apostille auf den Begriff Apostel zurück. Dieser leitet sich wiederum vom griechischen apóstolos (Bote) bzw. apostéllein (wegsenden) ab.
Eine zweite Theorie verortet die Apostille in lateinischen Sprachen: Der Begriff könnte vom altfranzösischen apostiller (eine Randbemerkungen machen) herrühren.
Anders als bei der griechischen Variante ist bei Theorie 2 eine gewissen Nähe zu Buch und Schrift vorhanden, wodurch der lateinische Ursprung wahrscheinlicher wirkt.